Der Mai ist vorbei
und ist dir bewusst,
schon bald ist August!
Perfektes Versmaß, oder?
Auch ziemlich perfekt ist heuer der Maiwipferln-Tannentrank geworden.
Aber jetzt genug des Weihrauchs, hier sind die Fakten.
Exakt am 1. Mai anno domini 2024 wurden die zarten Triebe des wunderbaren und mittlerweile schon 8m hohen Tannenbaums abgezupft.
Im Fachjargon müsste man eher geerntet sagen. Der Baum der im Garten meines freundlichen Nachbarn steht, liefert alljährlich die Basis für einen Trank den man ohne Zweifel mit Ambrosia, dem Trank der Götter vergleichen kann. Ok, das war jetzt ein bissi zu dick aufgetragen, oder?
Na gut, er ist süß, enthält viel Vitamin C und wirkt antiseptisch auf unseren Körper.
Wie wird er nun hergestellt dieser himmlische... ähm dieser Trank?
Die zarten weichen hellgrünen Triebe werden nach der Ernte
zu einem Teil schichtweise in Zucker eingelegt und
zum anderen in Korn ertränkt. (siehe Video)
Danach werden sie für ca. 3 Monate an einem ruhigen Platz geparkt - sie sollen sich ja nicht aufregen die Wipferln.
Als Beweis meiner Zuneigung werden sie in der Zeit hin und wieder ein bisschen geschüttelt aber sonnst sind sie auf sich allein gestellt.
Sowohl der Zucker als auch der Alkohol holen in dem Zeitraum das Beste aus den Wipferln heraus. Zugegeben auf manche Menschen wirkt der Alkohol genau gegenteilig, da bringt er oft das Schlimmste zum Vorschein, aber das ist eine andere Geschichte und wir sind ja bei den Wipferln.
Ein bisschen was zur Wirkung:
Wenn man in der einschlägigen Fachliteratur nachschaut findet man Worte wie schleimlösend, durchblutungsfördernd und antibakteriell. Der Wirkstoff aus diesen Tannen oder Fichtenwipfeln ist ein uraltes Hausmittel gegen Husten und Heiserkeit. Auch mein gute alte Freundin Hilde (Hildegard von Bingen) empfahl einst eine Tannensalbe gegen Kopfschmerzen.
Wertvolle ätherische Öle und verschiedene Gerbstoffe geben dem Trank seinen unverwechselbaren Geschmack und auch Geruch. Die beruhigende Wirkung des enthaltenen Korn ist Ehrensache. (ca. 20% Alkohol)
Abschließend sein erwähnt: Der Umstand das der Trank schmeckt ist eigentlich schon genug Grund um ihn zu genießen. Man könnte es auch im weitersten Sinn als Prophylaxe bezeichnen.
bleibts sauber - Euer Soapman
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