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Seife im 1. Weltkrieg

Aktualisiert: 9. Aug. 2024

Ich sag euch, Sachen gibt's! Beim recherchieren im Netz und der Suche nach alten verborgenen und geheimen Rezepten zur Seifenherstellung für den Soapman bin ich auf eine Sache gestoßen von der möchte ich euch erzahlen.

Es war zur Zeit des 1. Weltkrieges. Die Menschen benutzten damals klarer Weise Seife zur Körperpflege und diese Seife (heute würde man Naturseife sagen) wurde und wird aus Fetten und Ölen hergestellt. - Also die Naturseifen, nicht die Flüssigseifen, die macht man ja aus Erdöl.

Nur war zu dieser Zeit jede Art von Fett Mangelware. Es war sogar per Gefängnisstrafe verboten Seife aus essbaren Fetten selbst herzustellen.

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Die Ideen der Leute.

Einige besonders durchtriebende Zeitgenossen brachten sogar "Fettlose Seife" auf den Markt. Das hat aber genau so viel Sinn wie alkoholfreier Rum.


Die Frechheit dabei ist, das war gar keine Seife. Das war nur ungebrannter, weicher Ton in rechteckiger Form und der reinigt genau so gut wie Kühe segelfliegen können - nämlich gor ned.

Doch zurück zur richtigen Seife. Zur Rationierung wurden Seifenkarten ausgegeben, das Äquivalent zu Essensmarken. Diese waren nicht übertragbar genau so wie Karten von einem Ramstein-Konzert. Jede(r) Berechtigete bekam sein Stück Sauberkeit und Schluß.

Ausweis für Seifenverbrauch

Das waren harte Zeiten.

Es müssen wirklich sehr harte Zeiten gewesen sein, wenn man neben den Nahrungsmitteln auch Dinge wie Seife rationieren muss. Hier ein Zitat aus dem damaligen Kriegsausschuss: "Auch die Apotheken, Drogen- und Chemikalienhandlungen, die zunächst noch in etwas verschwenderischer Weise Öle und Fette verbraucht hatten, wurden, wie übrigens auch die katholischen Kirchen hinsichtlich ihres Bedarfs an Brennöl und Sakramentöl in das Rationierungssystem einbezogen".


Hinweis:

Sakramentöl spielt bei der Seifenherstellung nur eine untergeordnete Rolle.


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Sprengstoff zum waschen?

Das in Naturseifen Glycerin steckt das die Haut pflegt ist ja hinlänglich bekannt. Und ja, das ist das gleiche das auch zur Dynamitherstellung verwendet wird. Im richtigen Mischungs- verhältnis mit Nitro wird daraus etwas durchaus Explosives. Für die geneigte Leserschaft sei aber beruhigend hinzugefügt: Das Seifenstück wird nicht in der Hand explodieren. Bestenfalls wird es bei unsachgemäßer Handhabung durch die Finger und den Raum gleiten und dabei beim Vorbeiflug so unglücklich die daher schleichende Katze treffen und erschrecken, daß diese explosionsartig das Bad verlässt. Selbst erlebt!


Abschließend kann man also sagen: Seife ist und war immer schon ein hohes Gut und heute wie damals macht es die Qualität aus mit der wir sie herstellen, das riecht man und das spürt man auf der Haut, unserem größten Organ!


Servas - Euer Seifenopa!







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